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 Kultur 13

Weihnachten und Silvester

Im Surayt wird Weihnachten in Relation zu Ostern als ceḏo zcuro „das kleine Fest“ bezeichnet. Für die Aramäer/Assyrer hat das Osterfest eine größere religiöse Bedeutung und wird dementsprechend als „das große Fest“ ceḏo rabo bezeichnet.

In den Tagen vor Weihnachten besuchen die Gläubigen die Kirche, um die heilige Kommunion zu empfangen und sich auf Weihnachten vorzubereiten. Die Familien machen den Weihnachtsputz und backen Kliča, ein süßes Festtagsgebäck mit verschiedenen Gewürzen, um es mit den Familienangehörigen und Freunden zu teilen, die sie während der Weihnachtstage besuchen. Traditionell besuchen die Aramäer/Assyrer während der Weihnachtstage so viele Familien und Freunde wie möglich, um ihnen ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen.

Diese Tradition wurde bei vielen in der Diaspora lebenden allmählich aufgegeben, häufig werden nur der engste Familienkreis und die Nachbarn besucht. Früher würden die Kinder auch an die Türen anderer Dorfbewohner klopfen und am Ende des Tages mit einer vollen Tüte Süßigkeiten nach Hause zurückkehren. Auch diese Tradition wird nicht mehr praktiziert. Stattdessen beschenkt man sich, lokalen westlichen Traditionen folgend, gegenseitig. Vor allem den Kindern werden Geschenke gekauft.

Im Turabdin feierte man Silvester eher ruhig. In manchen Dörfern färbten sich traditionell Kinder mit Ruß ihre Gesichter schwarz und klopften an die Türen der Dorfbewohner. In Mzizaḥ bei Mёḏyaḏ trugen die Kinder, nachdem die Bewohner die Tür geöffnet hatten, einen Spruch vor: riša d-šato, riša d-šato, u ḥa d obe aloho abro obe le, w u ḥa d lobe kurfo duṣo le „Jahresanfang, Jahresanfang, möge Gott dem, der gibt, einen Sohn schenken, und die Schlange denjenigen beißen, der nichts gibt.“

Wohlhabendere Familien würden den Kindern etwas Geld schenken und die anderen würden ihnen Süßigkeiten geben.