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Einleitung

Surayt ist eine neuaramäische Sprache, die von aramäischen/assyrischen Christen ursprünglich im Turabdin im Südosten der Türkei gesprochen wurde. In der Wissenschaft ist Surayt auch als „Turoyo“ bekannt. Jedoch hat sich dieser Ausdruck bei den Sprechern nicht durchgesetzt. Sie nennen ihre Sprache in der Regel Surayt, was auf das syrisch-aramäische Suryå'īṯ zurückgeht und „syrisch“ beziehungsweise „in der Art der Syrer“ bedeutet. In der westlichen Diaspora wird heutzutage die Sprache vor allem von jüngeren Sprechern einfach Suryoyo, was zugleich die Volksbezeichnung ist, genannt.

Surayt Map

Ursprüngliches Sprachgebiet des Surayt in der Osttürkei

Surayt ist eine neuaramäische Sprache, die von aramäischen/assyrischen Christen ursprünglich im Turabdin im Südosten der Türkei gesprochen wurde. In der Wissenschaft ist Surayt auch als „Turoyo“ bekannt. Jedoch hat sich dieser Ausdruck bei den Sprechern nicht durchgesetzt. Sie nennen ihre Sprache in der Regel Surayt, was auf das syrisch-aramäische Suryå'īṯ zurückgeht und „syrisch“ beziehungsweise „in der Art der Syrer“ bedeutet. In der westlichen Diaspora wird heutzutage die Sprache vor allem von jüngeren Sprechern einfach Suryoyo, was zugleich die Volksbezeichnung ist, genannt.

Heute wird Surayt im Herkunftsgebiet Turabdin nur noch von rund 1500 Menschen gesprochen. Jedoch wird es allein in Europa von über 250 000 Menschen als ihre Muttersprache angesehen. Wie viele davon die Sprache tatsächlich noch in ihrem Alltag benutzen, kann nicht ermittelt werden. Surayt ist kein Dialekt oder eine neue Form des Klassisch-Syrischen (kṯobonoyo), welches noch als Liturgie-Sprache in den syrischen Kirchen Verwendung findet. Innerhalb der neu-aramäischen Sprachen ist Surayt den neu-ostaramäischen Sprachen zuzuordnen. Zu dieser neuaramäischen Sprachgruppe gehören auch die christlich- und jüdisch-aramäischen Dialekte im Irak und Iran.

Die folgende Tabelle stellt die Klassifizierung von Surayt innerhalb der neuaramäischen Sprachen dar:

West-Aramäisch Ost-Aramäisch
Neu-Westaramäisch (NWA) Neu-Ostaramäisch (NOA)

Maʿlula,
Baxʿa,
Ǧubbʿadīn

West-Syrisch Ost-Syrisch

Surayt/Turoyo
Mlaḥsō

Nordöstliches Neu-Aramäisch (NENA):
Christliches NENA
Jüdisches NENA
Neu-Mandäisch, Iran

Die Sprecher des Surayt nennen sich größtenteils Suryoye (Sg.m. Suryoyo, f. Suryayto). Die adäquate Bezeichnung in den westlichen Sprachen hat in der Sprachgemeinschaft zu hitzigen Diskussionen und Debatten geführt. Den Lernenden können in der Literatur verschiedene Bezeichnungen für die Sprachgemeinschaft des Surayt begegnen. Die häufigsten davon sind Aramäer, Syrer, Assyrer und Suryoye, sowie zusammengesetzte Versionen dieser Namen. Um Diskussionen zu diesem Thema zu vermeiden, haben wir uns in der deutschen Version für den Begriff Aramäer/Assyrer entschieden. In anderen Sprachen haben wir jeweils einen in der Gesellschaft akzeptierten und dem sprachlichen Umfeld angepassten Terminus verwendet. Wir möchten unterstreichen, dass wir mit Šlomo Surayt das Ziel verfolgen, den Interessenten eine Möglichkeit zum Erlernen dieser enorm wichtigen Sprache zu bieten. Diskussionen über die Namensgebung und ethnische Identität der Sprecher sind für den Sprachkurs irrelevant und nicht zielführend.

Bevor wir mit unserem Projekt begannen hatte Surayt keine standardisierte Orthographie. Deshalb haben wir eine neue Orthographie entwickelt. Um eine größtmögliche Akzeptanz der Sprechergemeinschaft und der Nutzer zu erreichen, haben wir uns dabei für eine duale Orthographie auf Basis des syrisch-aramäischen, beziehungsweise lateinischen Alphabets entschieden. Diese zweigleisige Vorgehensweise ist das Ergebnis eines mehrjährigen Diskurses, der in mehreren Kolloquien und Workshops an den Universitäten von Bergen, Cambridge und FU Berlin, sowie im St. Ephrem-Kloster in den Niederlanden, seit 2012 geführt wurde. Maßgebliche Wissenschaftler und viele Experten aus der Sprachgemeinschaft nahmen an diesen Treffen teil und trugen zum Ergebnis bei.