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 Kultur 14

Gesundheitswesen im Turabdin

Wie bereits in Kultur 7 (7.3) beschrieben, gab es in den Dörfern des Turabdin keine Ärzte, die westliche medizinische Behandlungsmethoden praktizierten. Lokale traditionelle Ärzte, die ḥakime (sg. ḥakimo "Arzt, weiser Mann") genannt wurden, boten den Menschen ihre Dienste an. Einige dieser Ärzte waren in der ganzen Region bekannt. Hauptsächlich behandelten sie Knochenbrüche, Schlangenbisse, Skorpionstiche und Hautkrankheiten. Größtenteils produzierten sie ihre medizinischen Hilfsmittel und Medikamente aus lokalen Kräutern und Gräsern selbst.

Einige der Behandlungen dieser traditionellen Ärzte waren hilfreich und stellten eine günstige und schnelle Alternative zu den schulmedizinischen Ärzten dar. In manchen Fällen verschlimmerte sich jedoch die Situation der Patienten aufgrund bestehender Mythen auf diesem Gebiet. Bei schwerwiegenderen Krankheiten mussten die Betroffenen deshalb in die Nachbarstädte Mёḏyaḏ (Midyat) und Gziro (Cizre) zu einem Allgemein-mediziner oder nach Omid (Diyarbakir) und Marde (Mardin) für ernstere Behandlungen und Kranken-hausaufenthalte gefahren werden.

Ein Sprichwort auf Surayt lautet: U kayiwo bi qamayto hiye u ḥakimo d ruḥe yo „Der Kranke ist zunächst sein eigener Arzt.“